Montag, 31. März 2008

Zurück in Rio

Hallo!
Hier ist die Merle. Ich berichte nun von der letzten Woche, als der Danilo noch da war.
Die ersten Tage haben wir es ein bisschen ruhiger angehen lassen und haben uns am Strand ausgeruht. Ab Dienstag hatten wir das faule Rumliegen jedoch satt und haben uns Rio angeguckt.
Dienstags sind der Danilo und ich auf den Zuckerhut gefahren. Der Ausblick war sehr beeindruckend, auch wenn wir ein wenig Pech mit dem Wetter hatten. Es war relativ bewölkt, daher hatten wir nicht so eine gute Aussicht, wie man sie normalerweise von dort hat. Aber darüber habt ihr ja bereits gelesen, als Niki und Fab dort waren vor ein paar Wochen.
Am Mittwoch hatten wir geplant zur Jesusfigur zu fahren, da der Himmel aber schon wieder bedeckt war, entschieden wir uns stattdessen für einen Spaziergang durch das Zentrum Rios. Anschließend sind wir nach Lapa um uns "die Treppe" anzugucken. Mir hat sie besonders gut gefallen, weil sie total bunt ist! Auch die Häuser, die an sie grenzen sind bunt bemalt. Die Gegend in der sie ist, ist jedoch ein wenig unheimlich. Trotzdem war sie den Besuch wert.



Nachdem wir die letzten Tage Pech mit dem Wetter hatten, schien am Donnerstag endlich wieder die Sonne. Das nahmen wir zum Anlass uns nun endlich die Jesusfigur anzuschauen. Wir fuhren mit dem Bus hin und nahmen die kleine Bahn hoch auf den Berg. Die Aussicht von der Bahn heraus runter auf Rio ist wunderschön. Als wir dann oben waren (wir haben die Treppe und nicht den Aufzug genommen), hatten wir einen unglaublichen Blick auf ganz Rio. Der Himmel war strahlend Blau und wir konnten fast unendlich weit gucken. Die Figur an sich ist nicht soo beeindrucken, aber durch den Ausblick ist ein Besuch dort ein Muss in Rio.





Am Freitag wollte der Danilo seinen letzten Tag am Strand verbringen, danach haben Niki und ich ihn zumBus gebracht:(!
Samstag hat der Niki seinen letzten Test geschrieben, weshalb wir am Abend mit Leuten von seiner Uni feiern gegangen sind. Der Club war schön, er war einfach in einem normalen Haus, die Räumen waren teilweise leer geräumt zum Tanzen, in anderen Räumen standen Sofas und Fernseher oder auch Spielautomaten, was eine lustige Idee ist, wie ich finde.



So da es nun langsam auch meine letzten Tage sind, werde ich die wohl auch hauptsächlich am Strand verbringen um noch so viel Sonne zu tanken wie möglich, bevor ich ins kalte Deutschland zurück muss.

Bis dann Merle

P.S.: Hallo Mama und Papa!

Mittwoch, 26. März 2008

Argentinien

Es ist mal wieder Zeit für einen Gastschreiber. Diesmal bin ich an der Reihe. Danilo Daga ist mein Name, der ein oder andere mag mich kennen.

Nachdem ich am Tag zuvor in Rio angekommen war, gings am Freitag erstmal Nikis Uni anschauen und am Abend nach Lapa, wo wir uns mit Aliana und ein paar weiteren Freunden in einem Club getroffen haben. Das war mein erster und vorerst letzter Tag in Rio.

Früh am nächsten Morgen fuhr nämlich der Bus zu den Wasserfällen nach Iguacu, welche im folgenden nur noch Cataratas genannt werden. Die Reise begann in einem konfortablen Bus (Art Kinositze, die man ausfahren konnte) und endete nach über 36 h Fahrt in einem gewöhnlichen Linienbus (wir hatten natürlich auch die besten Plätze neben der Toilette), in dem wir dann auch die Nacht verbracht haben. Der Grund war, dass wir nach gut 1/3 der Strecke den Bus wechseln sollten. Warum hat uns keiner gesagt - verarscht nenn ich das.

Topfit in Iguacu angekommen, gings nachdem wir ein Hostel für die Nacht klargemacht hatten zu den Cataratas. Zuerst stand an diesem Tag die brasilianische Seite auf dem Programm. Um es zusammenzufassen: es war ziemlich beeindruckend. Man muss aber auch sagen, dass wir mit dem Wetter Glück hatten.











Neuer Tag, neues Land - Argentinien. Von dieser Seite sollte man näher an die Cataratas heranzukommen. Im Endeffekt wars genau umgekehrt, und man hatte jetzt den besseren Panoramablick über die Wasserfälle. Am Abend sind wir dann das erste Mal echtes argentinisches Steak essen gegangen (Grillplatte mit 2 Bier - 5 Euro jeweils). Weitere sollten folgen.







Am darauffolgenden Tag stand die nächste Busfahrt an - nach Buenos Aires. Diesmal hatten wir mehr Glück. Wir mussten in keinen schlechteren Bus plötzlich wechseln, es gab einen Fernseher und am Abend wurde Essen reserviert. Das nenn ich mal Service - nice.

Der erste Tag in der Hauptstadt bestand dann im wesentlichen aus Sightseeing im Zentrum - Plaza de Mayo, Plaza San Martin, Florida und Avenida 9 de Julio, die angeblich die "breiteste Straße der Welt" mit 16 Fahrspuren ist. Später am Tag nahmen wir ein Taxi zum Flughafen. Merle sollte aus Deutschland ankommen.









Die folgenden Tage haben sich dann auch nicht mehr groß unterschieden, bis natürlich auf die Tatsache, dass die Merle nun dabei war. Morgens und mittags haben wir uns die verschiedenen Stadtviertel angeschaut, besonders La Boca war nicht nur wegen dem Stadion der Boca Juniors (leider fand kein Spiel statt als wir da waren), sondern auch wegen seinen bunten Häusern sehenswert. Zwischenzeitlich haben wir dann immer eine verdiente Pause in einem Cafe eingelegt - war ja so billig. Abends war obligatorisch Steak angesagt.
Buenos Aires ist schon eine ziemlich geile Stadt - multikulturell, hübsche Mädels und leckeres Essen. Auf jeden Fall eine Reise wert.









Ciao

Mittwoch, 12. März 2008

Brasília

Das Wochenende hab ich in Brasília verbracht, die ähnlich wie Canberra in Australien extra gegründet wurde um Hauptstadt zu werden und das nur vor 48 Jahren. Dadurch sind alle die Gebäude sehr neu und modern und die ganze Stadt wirkt auch sehr "geplant" und durchdacht. Zum Beispiel besteht der Stadtkern aus der Form eines riesigen Flugzeugs.















Der eigentliche Grund warum ich mir das angeschaut habe, ist dass ich 2 Freunde besuchen wollte, die ich in Rio kennen gelernt habe, die dort wohnen. Die beiden Jungs sind leider seit kurzen nicht mehr zusammen in einer Beziehung und deshalb war die Stimmung eher angespannt / traurig. Das Timing war also nicht das beste.
Wir hatten glaub ich alle trotzdem sehr viel Spass. Da einer der beiden (Gutembergue), 3 Restaurants besitzt und dort selbst Chef-Koch ist könnt ich euch sicher sein, dass ich genug und sehr gut gegessen habe.









Beide sind für mich sehr gute Freunde geworden und ich freue mich, dass Gutembergue nächste Woche mit Danilo und mir nach Foz do Iguaçu und Buenos Aires kommen wird.

Ach ja, und da Brasília eher amerikanischen Verhältnissen in Sachen Platz und Ordnung gleicht hab ich mich auch mal wieder hinter das Steuer getraut. Ist doch was anderes in Brasilien.



Morgen kommt der Danilo und dann gehts am Samstag schon los für den längsten und weitesten Trip, den ich seid meiner Ankunft gemacht habe.

Ciao

Dienstag, 4. März 2008

Minas Gerais

Letzte Woche hatte ich nur Montag und Dienstag Unterricht und deshalb hatte ich beschlossen mir ein wenig vom Rest von Brasilien anzuschauen. Ich bin also Dienstag Nacht gleich nach der Uni in den Bus nach Ouro Preto gestiegen (Richtung Belo Horizonte) und dort morgens um 7 Uhr angekommen. Die Nacht war eigentlich ganz bequem, das Ticket hat aber auch 40 € gekostet. Nachdem ich mir einige Hostels angeschaut habe, bin ich zusammen mit einem Japaner, Australier und einem Brasilianer, die alle auch im Hostel übernachtet haben, zu einer nahe gelegenen früheren Goldmine gefahren. Eine von Kohl betrieben Maschine hat uns in einem Wagon auf 315 Meter gefahren und ich kam mir dabei ein wenig vor wie in Disney Land. Unten sind wir durch den Stollen gelaufen und sind in einem kristallklaren Unterwassersee baden gegangen.




Danach haben wir zu Mittag gegessen und uns den Ort Ouro Preto angeschaut. Es gab extrem viele Kirchen, die durch den früheren Goldabbau alle sehr ausgeschmückt waren. Am Abend haben wir dann ein paar Bier getrunken und die Gelegenheit genutzt und über kulturelle Unterschiede gesprochen (z.B. Hat der Japaner nie gesagt dass er etwas nicht verstanden hat, es sei den er wurde etwas gefragt).















Am nächsten Tag sind der Brasilianer und ich nach Mariana gefahren und haben uns dort ein wenig umgeschaut.





Später am Tag haben der Australier und ich ausgecheckt weil wir uns auf den Weg zu Tiredentes machen wollten. Dummerweise gab es keine direkte Busverbindung. Aber die netten Leute am Busbahnhof haben uns gesagt wir müssten erst nach Ouro Branco und von da könnten wir dann einen Bus nehmen. Auf dem Weg dahin sind wir zu einer Brücke gekommen, an der leider gerade gearbeitet wurde. Wir mussten alle aus dem Bus steigen, über die Brücke laufen und wurden auf der anderen Seite von kleinen VW-Bussen zum nächsten Bus gefahren.





3 Stunden später waren wir dann in Ouro Branco. Leider haben wir dort erfahren dass es keine direkte Verbindung nach Tiradentes gibt. Wir mussten erst nach Congonhas. Als wir da angekommen waren, war es schon 9 Uhr und es gab keine weiteren Busse mehr. Also haben wir uns da einen Hotel-Zimmer genommen. Am nächsten Morgen haben wir uns dann noch eine Kirche dort angeschaut, die sehr bekannt ist, weil dort 12 aus Stein gehauenen Propheten stehen. Der Künstler hatte übrigens die Lebra Krankheit und deshalb Hammer und Meißel in seine Armstummel gebunden und so gearbeitet.





Am späten Vormittag sind wir dann nach São João del Rei und von dort nach Tiradentes zu kommen. Wir haben uns dann entschlossen doch nicht den Bus zu nehmen, sondern eine alte Dampf-Lokomotive aus dem 19. Jahrhundert.



Tim, der Australier hatte Freunde von Freunden, die in Tiradentes ein Wochenendhaus haben, wo wir vielleicht übernachten konnten. Mit der Adresse konnten die Leute weniger anfangen als mit dem Namen, was einen guten Eindruck von dem Ort gibt. Tiradentes hat auch vom Goldrausch profitiert, weil es auf dem Weg zwischen Ouro Preto und der Küsten (Rio und Paraty) liegt.


Heute ist der Ort ein beliebtes Touristenziel vor allem für Paare :-/ Es war aber auch schön.



Als wir dann am Haus angekommen waren, war leider nur der Nachbar und Bruder da, der uns aber aufgeschlossen hat und meinte, die Familie kommt morgen und wir können aber gerne die Nacht dort bleiben. Am nächsten Morgen haben wir uns noch ein bisschen die Stadt angeschaut und für die Familie eingekauft. Zu Mittag hat Tim den Bus nach Rio genommen, ich wollte aber erst am nächsten Tag fahren. Obwohl der Bruder wieder gesagt hat, dass ich gerne bleiben kann und alles OK ist, kam ich mir doch ein wenig komisch vor – aber hier in Brasilien ist Gastfreundschaft auch wieder was anderes.
Am Nachmittag habe ich eine 6 Stunden Tour über das nahe Gebirge (1500 Meter) mit einem Guide gemacht (Philippe wäre stolz auf mich gewesen).




Am Abend ist dann wirklich die Familie gekommen und natürlich kam ich mir schon komisch vor ihnen die Tür zu öffnen, aber die waren echt total cool und freundlich. Nachdem wir alle zu Abend gegessen haben sind wir noch auf eine Geburtagsparty. Am nächsten Morgen haben sie mich noch um 9.30 Uhr zurück nach Sao Jao del Rei gefahren und von dort habe ich den Bus zurück nach Rio genommen.

Am Sonntag ist auch meine Mitbewohnerin aus England wieder gekommen. Gestern hatte ich am Vormittag erst Portugiesisch und danach Uni von 8.30 bis 21.30 Uhr. Loong day. Leider merke ich dass ich ein wenig krank geworden bin. Hoffentlich ist das alles weg, denn nächstes Wochenende will ich ja in der Hauptstadt von Brasilien Brasilía verbringen.

Wünscht mir Glück und gute Besserung (vielleicht ein wenig Annika, Mama?)